Überlegungen vor einer Anschaffung

Kosten

  1. Hohe Anschaffungskosten: Hauptterrarium, Quarantäneterrarium, Beleuchtung, Rückwand, Bodengrund, Dekoartikel, Futter, Vitaminpräperat         
  2. Laufende Kosten: Stromkosten, Futterkosten, Tierarztkosten (mindestens 2x jährlich wegen der Kotuntersuchung), jährlicher Beleuchtungsmitteltausch und Bodengrundaustausch

Platz und Vorinformation

  1. Ist genügend Platz für ein Terrarium und ein Quarantäneterrarium vorhaden?                                                     
  2. Sind genügend finanzielle Mittel vorhanden?

Literaturempfehlung:


Winterruhe

Bartagamen halten zwischen mindestens 2 und maximal 6 Monate  Winterruhe. Als Halter muss man sich dessen bewusst sein, dass man während dieser Zeit ein leeres Terrarium stehen hat.

Einzel- oder Gruppenhaltung?

Bartagamen sind in der Natur Einzelgänger, die nur zur Paarung zusammenkommen. Man wird nie auf eine Gruppe von Bartagamen treffen. Diese Tiere sind territorial und kennen keine Gefühle wie Zuneigung, Liebe oder Einsamkeit. Die Tiere vergesellschaften zu wollen mit Artgenossen ist ein menschliches Bedürfnis, jedoch bei diesen Tieren nicht die optimale Lösung. Somit ist eine Einzelhaltung immer zu bevorzugen.

Möchte man trotzdem mehrere Bartagamen vergesellschaften, sollte man einiges beachten.

Entweder man vergesellschaftet mehrere Weibchen miteinander oder man setzt zu einem Männchen mindestens zwei Weibchen. Eine 1.1. Haltung ist nie anzustreben, da ein Weibchen von einem Männchen viel zu sehr gestresst werden würde, was einen frühen Tod provozieren könnte.

Generell gilt bei einer Vergesellschaftung, dass es ein Experiment ist, welches jeden Tag aufs Neue scheitern kann. Neben einem großen Hauptterrarium weit über dem Mindestmaß braucht man also noch genügend Ausweichterrarien in mindestens Mindestmaß, damit man sofort eingreifen kann, wenn es nötig sein sollte. Neben einem hohen Kostenaufwand für den Halter, ist es nötig, dass dieser ausreichend Kenntnis über das Verhalten der Tiere besitzt um die kleinen, für Laien nicht sichtbaren Anzeichen für Unterdrückung zu erkennen. Bartagamen sind durchaus in der Lage sich gegenseitig schwer zu verletzen und kämpfen auch bis zum Tod.

Fazit: Einzelhaltung ist anzuraten.

Für einen Terraristikneuling empfiehlt es sich, ein Männchen zu halten, da man bei einem Männchen nicht das Problem hat, dass dieses Eier legt. Weibchen legen auch ohne die Gesellschaft eines Männchens Eier, wodurch es zu einer Legenot kommen kann, was wiederum von einem Terraristikneuling nicht rechtzeitig erkannt werden könnte.

Meine Bartagame hat Eier gelegt, was tun?

Sollte eine Bartagame Eier gelegt haben, auch wenn diese unbefruchtet sind, sollte man diese genauso wie die eventuell Befruchteten für 24 Stunden in den Froster legen und danach entsorgen. Bartagamenweibchen können über mehrere Jahre hinweg Sperma speichern, wodurch viele folgende Gelege noch befruchtet sein könnten.

Nicht nur, dass der Markt völlig überfüllt ist, viele Tiere schlecht gehalten werden und viele  in Auffangstationen oder Tierheimen auf eine neues zu Hause warten, so ist der öffentliche Verkauf von nachgezogenen Tieren, ohne dass man ein registrierter Züchter ist verboten.

Bartagamen- Oder reptilien im Allgemeinen sind Keine Kuscheltiere

So wie alle Reptilien und Terrarientiere sollte man Bartagamen nur händeln, wenn dies wirklich erforderlich ist, wie zur Kontrolle, zum Wiegen, zum Transport zum Tierarzt oder um sie in ein eigens für sie eingerichtetes, gesichertes Außengehege zu setzen bei den entsprechenden Temperaturen (ab ca. 26°C).

Bartagamen frei in der Wohnung laufen zu lassen, wirkt für uns wie eine super Chance, dass sie sich frei bewegen können, doch birgt das in Wirklichkeit nur gefahren für die Tiere.

 

Gefahren:
  • Kälteseen am Boden
  • andere Haustiere (Feinde/ Übertragung von Parasiten)
  • Putzmittelreste
  • Keine UV Versorgung (durch Glas gibt Sonne kein UV ab)
  • Parkettboden (schädlich für die Gelenke)
  • Teppiche (schädlich für die Krallen)
  • Es können Fremdkörper aufgenommen werden
  • Temperaturunterschied zwischen Terrarium und Wohnung ist viel zu groß

 

Mythos: Bartagamen Kuscheln gerne!

Viele Halter behaupten, dass ihre Tiere es genießen eng an sie gekuschelt einen Ausflug in die Wohnung zu machen, oder dass sie bei Freilauf so gerne mit den anderen Haustieren wie Hund oder Katze kuscheln.

Diese Aussagen sind aber schnell widerlegt, wenn man das Verhalten der Bartagamen mal ganz logisch erklärt.

Bartagamen sind wechselwarme Tiere, die ihre Körpertemperatur nicht von selbst halten können. Der Mensch und auch Hund oder Katze haben viel höhere Körpertemperaturen als die Bartagame, die bei einem Freilauf nicht die Möglichkeit hat sich zu sonnen und sich somit zu erwärmen. Natürlich legt sie sich dann gerne mal auf ein anderes Lebewesen um dessen Körpertemperatur zum Aufwärmen zu nutzen. Ihr ist schlichtweg kalt und sie versucht so die suboptimalen Bedingungen auszugleichen.

 

Ein weiterer Mythos: durch augenschliessen signalisieren sie wohlgefallen

Genau das Gegenteil ist hier der Fall, mit dem Schließen der Augen symbolisieren die Tiere Unwohlsein. Es ist also nichts anderes als eine Abwehrreaktion um zu zeigen, dass ihnen etwas nicht gefällt.